Jeep (August 1945 – September 1946):
Am 27. Juni 1940 erging von der US-Army an 135 Firmen die Ausschreibung
für ein leichtes Militärfahrzeug, das unter anderem Vierradantrieb,
drei Sitzplätze und eine Nutzlast von 600 Pfund (272 kg) aufweisen
sollte.
Zu liefern waren 70 Fahrzeuge innerhalb von 75 Tagen, ein Prototyp
bereits nach 49 Tagen. Zunächst bewarben sich zwei Firmen, American
Bantam und Willys-Overland-Motors. Bantam schaffte es, die 49
Tage-Frist für den Prototyp einzuhalten. Das Fahrzeug wurde von
Oberingenieur Karl K. Probst und seinem Team binnen fünf Tagen
entworfen.
Nach Fristerstreckung standen auch die Wagen von Willys-Overland und
Ford zur Verfügung.
Nachdem vom Militär jeweils 1500 Fahrzeuge gekauft wurden, folgten härteste Belastungstests aus denen Willys-Overland, nicht zuletzt wegen des stärkeren Motors, “Go Devil”, als Sieger hervorging.
Da
man der Fa. Willys-Overland die Produktion der geforderten hohen
Stückzahlen nicht zutraute, wurde Ford ebenfalls mit der Fertigung des
Jeep beauftragt. Bantam schied wegen zu geringer Produktionskapazitäten
aus der Auftragsvergabe aus. Es wurden von diesem Hersteller lediglich
2642 Jeeps produziert.
Von Willys und Ford wurden, im Wesentlichen baugleich, von 1940-1945
ca. 640 000 Jeeps gebaut. Der letzte Jeep in Militärversion wurde von
Willys - Overland am 20. August 1945 in Toledo (Ohio) hergestellt.
Nach wechselvoller Geschichte ist der Markenname “Jeep” seit 1987 Bestandteil der Chrysler Group LLC.
Technische Daten:
Motor:
4 Zylinder wassergekühlt in Reihe, flat-head - Flachkopf, mit stehenden Ventilen, Go
Devil
Hubraum: 2.199 cm³
Leistung: 60 PS
Getriebe: Drei Gänge vorwärts, ein Retourgang, Reduktionsgetriebe (Hinterrad - Allrad zuschaltbar)
Höchstgeschwindigkeit: ca. 100 km/h
Steigfähigkeit: 60%
Vorderer Böschungswinkel: 45°
Hinterer Böschungswinkel: 35°
Elektrik: 6V
Dodge WC 56/57 Command Car (Oktober 1946 – November 1951):
Die Dodge WC Serie hatte ihren Ursprung in den späten 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die US - Army begann, in Erwartung einer späteren kriegerischen Auseinandersetzung, den Fahrzeugpark auf geländetaugliche Militärfahrzeuge umzustellen. Dodge war damals einer der wenigen Hersteller, die allradgetriebene Fahrzeuge kostengünstig anfertigten und der erste überhaupt, der die Zuschaltung des Vorderradantriebs vom Fahrer aus in der Kabine ermöglichte.
Zu dieser Zeit entwickelte Dodge den Ausschreibungskriterien der Armee entsprechend die VC - Serie mit einer variantenreichen Fahrzeugpalette, unter anderem den "Weapons Carrier", der eine 8 köpfige Kampfgruppe samt Waffen und Munition transportieren konnte.
Zur Fertigung all dieser und späterer Fahrzeuggenerationen wurde in Detroit, Michigan, USA eine eigene Fabrik nur für Miltär - Dodges errichtet.
Ab dem Jahre 1941 wurden in diesem Werk auch die neu entwickelten Fahrzeuge der WC - Serie gebaut, die größer und schwerer als ihre Vorgänger waren und in drei Basismodellen angeboten wurden: WC 51/52 Weapons Carrier; WC 54 Ambulance; WC 56/57 Command and Reconnaissance Car. WC 52 und 57 unterschieden sich durch eine Seilwinde zwischen vorderer Stoßstange und Kühlergrill von den jeweiligen Basismodellen.
Der WC 56/57 erschien erstmals im Jahre 1942 und war ursprünglich als Aufklärungsfahrzeug und Frontfahrzeug für höherrangige Offiziere im Einsatz. Da die Verluste unter den Offizieren in Verbindung mit diesen Fahrzeugen stiegen, wurde der Einsatz auf die Aufklärung und als Funkfahrzeug (WC 58) beschränkt. Für höherrangige Militärs war der "Commander" dann vor allem als Paradefahrzeug in Verwendung. Er verfügte über zwei hintereinander angeordnete Sitzbänke, ist das Fahrzeug mit dem kürzesten Radstand in der WC - Serie und somit im Gelände entsprechend wendig.
Bei der "International Patrol" in Wien kamen die Dodge WC 56 und 57 zum Einsatz, nachdem die kleineren Willys Overland und Ford Jeeps für den Einsatz mit vier Besatzungsmitgliedern als zu klein erkannt wurden.
Für weitere Einsatzgebiete wurden im Laufe der Produktionszeit auch noch andere Varianten der WC - Serie bis hin zu einem dreiachsigen allradgetriebenen "Weapons Carrier" (WC 62/63) gefertigt. Insgesamt verließen bis 1945 etwa 255.000 Fahrzeuge aller Ausführungen die Werkshallen der Dodge Corporation in Detroit, USA.
Technische Daten:
Motor:
6 Zylinder wassergekühlt in Reihe, flat-head - Flachkopf, mit stehenden Ventilen
Hubraum: 3.772 cm³
Leistung: 92 PS
Getriebe: Vier Gänge vorwärts, ein Retourgang (Hinterrad - Allrad zuschaltbar)
Höchstgeschwindigkeit: ca. 80 - 90 km/h
Steigfähigkeit: max. 60%
Vorderer Böschungswinkel: 54° (WC 56)
Hinterer Böschungswinkel: 31°
Elektrik: 12 V
GAZ M-20 Pobeda (Dezember 1951– April 1955):
Der Pobeda (russisch für Sieg) war ein Pkw des sowjetischen Herstellers GAZ (Molotow-Werke), der in den 1940er Jahren entwickelt wurde. Das robuste Modell hatte eine moderne Pontonkarosserie und einen Flachkopf-Vierzylindermotor mit stehenden Ventilen.
Sein Design mit elegant abfallendem Heck folgte dem Zeitgeschmack der 1940er Jahre und ähnelte stark dem US-amerikanischen Chevrolet Fleetline. Die Projektierung des Chassis und der Antriebskomponenten orientierte sich am deutschen Opel Kapitän von 1939, der seinerzeit als einer der technisch fortschrittlichsten Pkw angesehen wurde.
Den Regierungsauftrag zur Entwicklung eines neuen Pkw erhielt die Automobilfabrik Gorki im Februar 1943. Ursprünglich waren ein Sechs- und ein Vierzylindermotor vorgesehen, aber letztlich wurde nur der Vierzylinder fertig entwickelt. Daraus ergab sich die wesentliche Unzulänglichkeit des Pobeda, seine Untermotorisierung.
Die Serienproduktion begann am 28. Juni 1946. Der Name des Modells wurde angesichts des Sieges der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg von "Rodina" (russisch für Heimat) auf "Pobeda" geändert. Während der Produktion der ersten Serie traten konstruktive Unzulänglichkeiten an den Fahrzeugen und im Produktionsablauf auf. Noch nie zuvor war in der Sowjetunion ein Auto in derart hohen Stückzahlen produziert worden. 1948 wurde die Produktion gestoppt, um die Mängel zu beheben. 1949 wurde die Produktion des modernisierten Pobeda wieder aufgenommen, vorher produzierte Fahrzeuge wurden in die Werkstätten und zum Teil in die Fabrik zurückgerufen, um Mängel zu beseitigen.
Bei Produktionsbeginn war der Pobeda ein durchaus modernes Fahrzeug, später zeigte sich jedoch die mangelnde Funktionalität seiner Karosserieform. Aus diesem Grund entwickelte das Nationale Institut für Automobilbau in der UdSSR schon 1948 einen Pobeda mit Stufenheckkarosserie; zwei Prototypen wurden gebaut. Weitere Karosserievarianten waren geplant, wie ein Pick-Up und eine Stretchlimousine.
1950 erhielt der Pobeda ein neues teilsynchronisiertes Getriebe. 1955 folgte eine umfassendere Modernisierung des Wagens. Neben zahlreichen Detailänderungen bekam er einen dem Geschmack der 1950er-Jahre angepassten Kühlergrill und einen neuen Vergaser (Motorleistung jetzt 52 PS). Der Pobeda wurde bis 1958 mit einer Gesamtzahl von 235.997 Wagen gefertigt
Pobeda Limousinen waren bei der "International Patrol" in Wien ab Dezember 1951 im Einsatz, wenn die Sowjetunion den Vorsitz im "Alliierten Rat" inne hatte. Es wurden ursprünglich 5 schwarze und ein weißer Pobeda, später mehrere weiße und beige lackierte - darunter auch Cabriolets - von der sowjetischen Besatzungsmacht dafür zur Verfügung gestellt.
Technische Daten (bis Baujahr 1955):
Motor:
4 Zylinder wassergekühlt in Reihe, flat-head - Flachkopf, mit stehenden Ventilen
Hubraum: 2.100 cm³
Leistung: 50-52 PS
Getriebe: Drei Gänge vorwärts, ein Retourgang
Höchstgeschwindigkeit: ca. 105 km/h
Elektrik: 12 V
Chevrolet Special Series Six 1500 JJ Styleline, 4 door Sedan (Jänner 1952 – September 1955):
Der Chevrolet Special war ein Personenkraftwagen der oberen Mittelklasse, der in den Modelljahren 1949 bis 1952 von Chevrolet in den USA als Nachfolger des Stylemaster gebaut wurde.
Der direkte Nachfolger des Stylemaster wurde 1949 der Special Series Six 1500GJ. Die alten Vorkriegsformen waren modernen Pontonkarosserien mit integrierten vorderen Kotflügeln gewichen. Der Motor des Stylemaster, ein oben gesteuerter Reihensechszylinder mit 3.548 cm3 Hubraum und einer Leistung von 90 PS (66 kW) bei 3.300 min-1 wurde ebenso übernommen wie das manuelle Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung. Die Front zeigte einen breiten, chromgerahmten Kühlergrill mit einem einzelnen, breiten, horizontalen Chromstab.
1950 gab es nur wenig stilistische und keine technischen Änderungen, die Serie hieß 1500HJ.
1951 wurde ein leichtes Facelift vorgenommen. Dabei wurden in die Frontmaske der Serie 1500JJ Blinkleuchten integriert und die seitlichen Zierleisten erhielten einen Absatz hinter den vorderen Radausschnitten. Die Motorleistung stieg auf 92 PS (68 kW) bei 3.400 min-1.
1952 erhielt die Chromspange im Kühlergrill der Serie 1500KJ fünf Chromzähne und die seitlichen Zierleisten waren wieder ohne Absatz.
Styleline:
Die Stufenheckmodelle der Serie hießen Styleline und umfassten vier Modelle: ein zweitüriges Business-Coupé mit drei Sitzplätzen, ein zweitüriges Sport-Coupé mit fünf Sitzplätzen und zwei sechssitzige Limousinen (Sedan) mit zwei oder vier Türen.
In knapp vier Jahren entstanden 827.527 Einheiten der Special-Serie. Die Fahrzeuge wurden auch vom US Militär angekauft und waren als Polzeistreifenwagen im Einsatz. Bei der "International Patrol" in Wien waren die Fahrzeuge ab Jänner 1952 bis zum Ende der alliierten Besatzung im Jahre 1955 als Standard - Streifenwagen im Einsatz. Sie waren anfangs olive glänzend lackert, manche Zeitzeugen berichten auch von schwarzen Fahrzeugen. 1953 erhielten die Cehvy's eine für US Polizei-Streifenwagen typische weiß-schwarz Lackierung.
Technische Daten (Baujahr 1951, Serie 1500 JJ):
Motor:
6 Zylinder wassergekühlt in Reihe, hängende Ventile
Hubraum: 3.548 cm³
Leistung: 92 PS
Getriebe: Drei Gänge vorwärts, ein Retourgang
Höchstgeschwindigkeit: ca. 120 km/h
Elektrik: 6 V
1/4 ton Jeep - Trailer:
Auf Grund der geringen Ladekapazität des Jeep wurde bereits 1941 in den USA ein leichter Anhänger mit einer Nutzlast von etwa 250 kg in Auftrag gegeben.
Der erste Auftrag erging an Willys Overland, der Folgeauftrag an American-Bantam.
Zwischen August 1942 und August 1945 wurden von diesem Anhängertyp insgesamt etwa 150.440 Einheiten gebaut. Etwa 77.600 von Bantam und 64.100 von Willys.
Die Angaben über die insgesamt gebauten Einheiten variieren bis zu etwa 157.000 da gegen Kriegsende und kurz danach bereits abgeschlossene Verträge zwischen Regierung und Herstellern storniert wurden, obwohl eventuell schon Anhänger ausgeliefert waren.
Bei knappen Fertigungskapazitäten der beiden oben genannten Firmen, wurden diese Anhänger noch von weiteren Herstellern gefertigt. Unter anderem 2938 Stück von der GEMCO Eng. & Mng. Co. Inc. in Cincinatti, Ohio.
Der uns zur Verfügung stehende Anhänger ist ein Fabrikat dieser Firma und wurde im Juni 1945 an die US - Streitkräfte mit der Kontraktnummer U.S.A. 0886757 ausgeliefert.
Während des Streifendienstes waren die Anhänger bei der "International Patrol" nicht im Einsatz.
Technische Daten:
Eigengewicht:
240 kg
Nutzlast: 235 kg
Elektrik: 12 V